Ausstellungsbeitrag Überlebenskünstler, Ausschnitt

Überlebenskünstler

Beitrag für die Ausstellung „FROM MIND TO SOUL – GLASS“ im Buchheim Museum

Der Ausstellungsort selbst war für mich die Inspiration für das Glasobjekt „Überlebenskünstler“: Ein Museum, das an die Form eines Schiffes erinnert, der Name Buchheim, der eng mit dem Film „Das Boot“ verknüpft ist – wem drängten sich da nicht sofort Bilder von weiten Ozeanen und tiefen Meeren auf? Nicht weit ist dann der Gedankenschritt von der Urgewalt der – für Menschen und Boote – bedrohlichen See zu der vom Menschen bedrohten See und ihren faszinierenden, jedoch gefährdeten Lebewesen.

Meine Arbeit zeigt einen dieser „Überlebenskünstler“, einen erdachten Meeresbewohner, der meine Begeisterung für die Schönheit und oftmals unglaubliche Formen- und Farbenpracht dieser Lebewesen anklingen lässt.

Überlebenskünstler, Glasobjekt von Susanne Wolf

Arbeitstechnik

Seine leuchtenden Farben und feinen Strukturen werden in Glas mittels Glasschmelztechnik und Glasmalerei umgesetzt.

Nach einem detaillierten Entwurf wird die Grundform des Glasobjekts aus klarem Glas zugeschnittenen und mit Glasgranulaten und geschnittenen Glasteilen farbig ausgestaltet. Mehrere übereinandergelegte Glasschichten schaffen Farbübergänge und Strukturen.

Nach dem Verschmelzen bei ca. 820°C folgt im zweiten Schritt die Glasmalerei mit Schmelzfarbe, angemischt aus feinstem Glasmehl, Bindemittel und Wasser. Mit Pinseln und Zeichenfeder werden die Details ergänzt und bei ca. 600°C eingebrannt.

Komplettiert wird das Glasobjekt im unteren Teil der Arbeit durch eine kleine Materialcollage. Sie ist ein Hinweis auf die Gefährdung der Meeresbewohner, deren Lebensraum durch uns Menschen zunehmend vermüllt, vergiftet und zerstört wird. Die Materialcollage kombiniert blaue, ofengeformte Glaselemente mit Fundstücken aus Metall, Kunststoff und Glas – entnommen einem hiesigen Bach, nicht dem fernen Ozean.

Fazit

Der „Überlebenskünstler“ möchte Anlass sein, sich der gefährdeten Schönheit der Natur mit ganzem Herzen und allen Sinnen zuzuwenden und sich für deren Schutz und Bewahrung einzusetzen. Ein Satz von Konrad Lorenz bringt es auf den Punkt: „Nur was ich kenne, das liebe ich, nur was ich liebe, das schütze ich.“

Überblick

  • Polychrome Glasschmelztechnik mit Glasmalerei,
  • Metallhalterung mit Materialcollage aus Fundstücken und ofengeformtem Glas,
  • Maße gesamt ca.: Breite 42,5 cm, Höhe 42 cm, Tiefe 20 cm